Das Systemdatenblatt

Eine spezielle Entwicklung der CL ist das baustellenspezifisch gestaltete Systemdatenblatt

Produktunabhängig wurde ein Datenblatt entwickelt, welches alle wesentlichen architektonischen, statischen und bauphysikalischen Daten auf einem A4 Blatt zusammen darstellt. Es ist unabhängig von den Komponenten und der Art der Wand und ist immer für ein fertiges Wandsystem. Umso wichtiger, dass sich die drei Fachgebiete, die hier abgesprochen werden einig und im klaren sind, wie sich die fertige Wand zusammensetzen soll.

Wie kommen Sie dazu? Am besten Sie kontaktieren uns oder den Hersteller.

Wärmeleitfähigkeit von Leichtbeton

Lambda [W/mK]

Die Wärmeleitfähigkeit (Lambda, [W/mK]) ist heute wohl die wichtigste Kennzahl eines Baustoffes, der linear und daher unabhängig von der Dicke des Bauteils ist. Der daraus resultierende U-Wert gibt einen Wert pro m²  Wandfläche [W/m²K] unter Berücksichtigung der Dicken der verschiedenen Schichten an. Beide geben Information über den Energiefluss, also jene Menge an Watt, die von einer warmen zu einer kalten Seite unter gewissen Umständen fließt. Je niedriger Lambda und U-Wert sind desto besser ist die Wärmedämmung und umso niedriger der Energieverlust.

Leider können auch wir physikalische Gesetze nicht neu definieren. Der fast lineare Zusammenhang zwischen Raumgewicht und Wärmeleitfähigkeit ist dem geschuldet. Welche Bereiche wir aber mit Leichtbeton abdecken können ist wirklich beeindruckend. Derzeit arbeiten wir an Betonen (also an Zement gebundenen Materialien) mit Raumgewichten von 450 kg/m³, mit Festigkeiten von 3 N/mm² und einem Lambda um 0,10 [W/mK]. Die Formel I der Baustofftechnik.

Hinzu kommt, dass es bereits verschiedene Zement gebundene Mineralschäume gibt, die in allen Bereichen des Hochbaus eingesetzt werden können. Sie zeichnen sich durch Raumgewichte um die 100kg/m³ aus.
Ihr Vorteil: Fast so gut wie die Alternativen aus Erdöl, NICHT brennbar, diffusionsoffen, 100% recyclebar

Verschiedene Materialien im Vergleich

Schallschutz

Eine Spezialität von Leichtbeton ist der "Gesamt- Schallschutz".

Ein Thema, welches aus wissenschaftlichen, gesundheitsrelevanten und umwelttechnischen Aspekten an Bedeutung gewinnt.
Zu unterscheiden gilt es einerseits zwischen dem Luftschall (von Raum zu Raum), dem Körperschall (Schallübertragung durch den Wandbaustoff, Stichwort "Bohrmaschine") und dem Hallverhalten (der Schallabsorption) in einem Raum. Leichtbeton stellt hier einen erstaunlichen Kompromiss dar, wir bezeichnen dieses Verhalten als eine "Gesamtschallreduktion"- zu Ihrem Wohlbefinden.

Einfach unbrennbar

Hervorragender Brandschutz für sichere Bauwerke

Abgesehen davon, dass alle Betone gemäß EU Konvention mit weniger als 5% organischer Stoffe, nicht brennbar, also von der Brennbarkeitsklasse A1 sind, verfügen wir über Ergebnisse von Brandversuchen mit Mauersteinen, die folgende Feuerwiderstandsklassen aufweisen:

  • ab 20 cm tragende Wand (und mehr)
    verputzt | REI 240
  • ab 10 cm nicht tragende Wand
    beidseitig verputzt | EI 180
  • ab 10 cm nicht tragende Wand für Aufzugschacht
    einseitig verputzt | EI 180
  • ab 25 cm tragende Wand
    unverputzt | REI 120

Mineralische Stoffe brennen einfach nicht

Als geschäftsführender Gesellschafter der Cooperative Leichtbeton gestatten Sie mir an dieser Stelle eine zutiefst persönliche und emotional sehr tiefgehende Bemerkung:

Jeder organische Stoff brennt. Ob durch Feuer, Verwitterung, vermodern, verfaulen, es ist alles ein oxidativer Vorgang! Mineralische Baustoffe in Ihrer Gesamtheit BRENNEN ODER OXIDIEREN EINFACH NICHT. Sie alle (egal ob Gips, Kalk, Zement, Ton, Beton, Blähton) sind bereits FÜR SIE durchs Feuer und damit der Oxidation gegangen- Es ist IHRE SICHERHEIT!!

Ökologie

Leichtbeton ist zu 100% recyclingfähig

Leichtbeton bedeutet Gewichtsreduktion, was weitreichende ökologische und wirtschaftliche Konsequenzen zur Folge hat. Nachdem alle Leichtgesteinskörnungen im Schnitt über 50% Luft (oder sogar Vakuum) in ihrem Porensystem enthalten, kann man sich leicht vorstellen, dass es nicht nur um Gewichtsreduktion sondern im großen Stil auch um Einsparung von Ressourcen, geringerer Beanspruchungen von Mensch und Maschine und  geringeren Transportkosten geht.

Mit dem Blähtonwerk der Fa. Liapor in Fehring verfügen wir außerdem über eine ökologisch hervorragend positionierte Produktionsstätte, die mit alternativen Brennstoffen schon jetzt über 90% CO₂ aus Primärenergieträgern (z.B. Erdöl) einsparen kann. Andere Leichtgesteinskörnungen, wie z.B. Blähglas werden zu 100% aus Recyclingglas hergestellt.

100% recyclingfähig! Das können mineralische Materialien von sich behaupten, denn aus dem Abbruch wird in einem thermischen und/oder chemischen Prozess wieder ein vollwertige Ausgangsstoff gewonnen. Mit all den  Eigenschaften, die von diesem Produkt gefordert werden...

Druckfestigkeit und Raumgewicht

Dies gilt für gefügedichte Leichtbetone gemäß ÖNORM B 4710-Teil2

Je leichter, umso weniger fest. Ein logischer Zusammenhang, der mit Blähton für konstruktive, gefügedichte Leichtbetone folgende Zusammenhänge ergibt. Auch davon abhängig, ob Natursand verwendet wird. Angaben zu weiteren Kennwerten, wie z.B. zum E-Modul, Festigkeit und Wärmeleitfähigkeit finden Sie auf unseren individuell erstellten "Systemdatenblättern". Auch von nicht-gefügedichten Betonen.

Leichtbeton- Schalung

  • Prinzipiell ist jede Art von Holzschalung geeignet. Wenn möglich geringfügig gebrauchte Schalungen verwenden.
  • Leichtbeton erzeugt bei Rohdichten bis 1,3 einen Schaldruck wie Wasser. Darüber sind Werte mit einer maximalen Dichte von 2,0 anzusetzen.
  • Isolationsbeton tunlichst 2- 3 Tage in der Schalung belassen. Bei Temperaturen um die 5°C auch einen Tag länger.
  • Bei Frost (unter 0°C) tunlichst NICHT betonieren.
  • Sägerauhe Bretterschalungen werden derzeit nicht empfohlen. Vorversuche sind unbedingt notwendig.
    Es gibt Erfahrungen mit Brettern, die mit Zementleim vorbehandelt wurden und nach dem Trocknen (1-2 Tagen) das Schalöl aufgebracht wurde .
  • Schalungen müssen unbedingt dicht sein, es darf kein Leim austreten.
  • Bei Isolationsbeton sollten die Einbauten vor dem Schließen der Schalung erfolgen.
  • Empfehlungen zu Schalölen sind bei den Schalungsherstellern zu erfragen.
  • Achtung auf den zeitlichen Abstand zwischen dem Aufbringen des Schalöls auf der Stellschalung und der Betonage!
    Dabei kann auch die Witterung eine wichtige Rolle spielen (Sonne, Regen), da sie Einfluss auf die Oberflächen haben.
    Ein zu langer Abstand führt zum Anhaften des Betons an der Schalung.
  • Betone nicht zu lange in der Schalung belassen (Verfärbung möglich)

Gebäude Arch.DI Wolfgang Schmieder/ Fraxern.

9m hohe Schalung in einem befüllt. Ausführende Baufirma Wilhelm Mayer / Götzis

Oberflächenvergütung

Auf die richtige Wahl kommt es an. Das Produkt "evercrete", hergestellt von der Fa. "ecobeton", in Österreich gehandelt von der Firma IHAR

Bitte beachten Sie den Unterschied zwischen Imprägnierung und Vergütung! Das Produkt "evercrete" ist eine Oberflächenvergütung, die nur einmal bis zur Sättigung aufgetragen werden muss, in den Beton eindringt (ca 2-3 cm), mit dem Beton eine chemische Verbindung eingeht und nicht mehr heraus- oder abgewaschen werden kann. Somit ist der Vorgang nur EINMAL erforderlich.

Die Vorteile:

  • Einmalige Aufbringung
  • mit handelsüblicher Gartenspritze
  • am besten nach dem Ablüften und Verschwinden des Schalöls
  • Restfeuchte erwünscht!
  • Enthält keine Silane
  • Ein weiterer Auftrag von rein mineralischen Materialien (Spachtelungen, Putze, Sanierungen, etc.) ist möglich.
  • Oberflächenvergütungen SIND rein mineralisch.
  • Diese Produkte eignen sich besonders für sichtbar bleibende Betonoberflächen und Wänden aus Isolationsbeton.
  • Erhöht die Wasserabweisung, ohne den Beton diffusionsdicht zu machen.
Der Unterschied mit und ohne evercrete
IHAR

Bemessung

Für die Bemessung gibt es drei normativ getrennte Bereiche:

  • Ortbeton
  • Fertigteile
  • Mauerwerk

 

Mittlerweile können die meisten Programme mit Leichtbeton umgehen. Früher war das Programm „conkret“ auf dem Markt.

Hier finden Sie noch eine Bemessungshilfe der Firma Liapor:

Bemessungshilfe Liapor (PDF)

Einschlägige Normen

(ohne Anspruch auf Vollständigkeit)

  • ÖNORM EN 206
  • ÖNORM B 4710- Teil 2
  • ÖNORM EN 1520
  • ÖNORM EN 1992-1-1, Eurocode 2